1. Sandhäuser Schachsommer

Nach über anderthalb Jahren Pause konnten sich drei Spieler des SV Wersten endlich wieder bei einem offiziellen Schachturnier messen! Diese einmalige Gelegenheit nahmen Bastin, David und Malte wahr, die von Felix begleitet wurden, der bereits beim Sommerfest in Holgers Garten Vereinsluft schnuppern durfte. Eine Woche lang spielten insgesamt über 160 Teilnehmer in der Mehrzweckhalle des beschaulichen Städtchens Sandhausen um Ruhm, Ehre und DWZ.

Die 4 Protagonisten quartierten sich für eine ganze Woche in einer Ferienwohnung ein und deckten sich sofort am ersten Tag mit reichlich Nahrung für die bevorstehenden Tage ein. Am Abend wurden beide Übungsbretter aufgebaut und bereits reichlich Eröffnungen studiert.

Das Organisationsteam um den Ausrichter Bernd Kühn (berndschessfactory.com) teilte das Teilnehmerfeld bei 1700 DWZ in zwei Gruppen ein. David und Malte verschlug es ins A-Turnier, Bastin und Felix ins B-Turnier. Neben einigen CMs, FMs traten auch ein Großmeister und insbesondere sehr viele junge Schachspielerinnen und Schachspieler an, die alle darauf warteten, nach der durchstandenen Lockdown-Phase ihre neu erworben Spielstärke unter Beweis zu stellen. Gespielt wurden 9 Runden Schweizer System mit je ein oder zwei Partien pro Tag.

Der Einstieg ins Turnier war bei einigen durchaus holprig, so stand Malte nach 5 Runden bei 0 Punkten und erwog bereits seine Schachkarriere an den Nagel zu hängen. Hier in einer Partie gegen den Inklusionsbeauftragen des Deutschen Schachbundes und einen der beiden blinden Teilnehmer:

Es gab auch am Brett einige sehenswerte Stellungen zu begutachten. In der sechsten Runde spielte David gegen WFM Sokalska vom Schachverein Mülheim-Nord und fand sich in folgender Stellung wieder, in der die Gegnerin den Gewinnvorteil vergab. Findest du den Zug der zum unaufhaltsamen Matt führt?

Bastin musste in einer Partie mit seiner Dame gegen Läufer, Springer und Turm ankämpfen. Nach ausgedientem Endspiel konnte die Partie schlussendlich durch eine Mattkombination mit König und Dame gewonnen werden. Schwarz im 33. Zug: Was ist hier die richtige Idee, um fortzusetzen?

Den spielfreien Nachmittag verbrachten wir in Heidelberg, um mal etwas anderes zu sehen als Schachbretter und ein bisschen die Stadt kennenzulernen.

Vier Bauern und ein Springer

Nach neun gespielten Turnierrunden konnten Malte und David jeweils 2.5, Felix 3 und Bastin 6 Punkte rausholen. Das Turnier war sehr gut besetzt und trotz dem ein oder anderen weggeschmissenen Sieg oder Patzer konnten alle auf ihre Leistungen stolz sein! Eine ausgehende Analyse mit dem Gegner oder später zusammen in der Wohnung hat auch dazu beigetragen, dass wir alle am Ende behaupten können etwas dazugelernt zu haben. Somit war der „Urlaub“ schachlich gesehen ein voller Erfolg.

Auch abseits des Brettes war die Atmosphäre super: Wir haben viel gelacht, gut getrunken und gegessen, ein paar andere Brettspiele ausprobiert und wurden von den Werstenern Vereinskollegen aus der Heimat motiviert. Auf keinen Fall soll dieses Turnier eine einmalige Sachen gewesen sein und wir hoffen dieses Reise bald wiederholen zu können.